Tipps und Tricks im Umgang mit Medien und Datenschutz

App-Check: WhatsApp

Kategorie:

Instant Messenger

Funktion:
Nachrichten, Fotos, Videos und Sprachnachrichten verschicken, telefonieren und Standort versenden, um jemanden zu zeigen, wo du gerade bist.
Weitere Funktionen: Gruppenchats.

Registrierung:
Über deine Handynummer.

Kosten:
Du bezahlst kein Geld, aber du bezahlst mit deinen Daten.

Mindestalter:
13 Jahre (seit August 2016, vorher 16 Jahre).

Ende-zu- Ende-Verschlüsselung?
Ja.

Wird Werbung angezeigt?
Nein.

Berechtigungen:
Die App darf deinen Standort anhand von Netzwerkdaten bestimmen, auch wenn du keine GPS-Funktion nutzt. Das ist nicht notwendig. Außerdem darf die App auslesen, welche anderen Apps du gerade nutzt. Alle anderen Berechtigungen sind anhand der angebotenen Dienste und Funktionen nachvollziehbar.

Datenschutz:

  • Du kannst einstellen, wer deine Statusnachricht, dein Foto und deinen Online-Status (zuletzt online) sehen kann. Dabei solltest du  zumindest „nur meine Kontakte“ wählen und niemals „jeder“. Ein Kontakt ist jemand erst dann, wenn BEIDE die Handynummer eingespeichert haben.
  • WhatsApp scannt dein Telefonbuch auf dem Smartphone und übermittelt alle Handynummern deiner Kontakte an seine Server. Mit der Anmeldung bei WhatsApp bestätigst du, dass du die Erlaubnis dazu hast diese Nummern weiterzugeben.
  • Es werden deine Metadaten gespeichert, z.B. das Modell des Geräts, das du verwendest, welches Betriebssystem und welche Browser du nutzt, deine IP-Adresse, dein Mobilfunknetz und deine Standort-Daten, wenn du die Funktion „Standort senden“ nutzt.
  • WhatsApp analysiert dein Nutzungsverhalten, z.B. anhand der Daten, wann du das letzte mal online warst.
  • Wichtige Daten wie Passwörter, Bankdaten oder Kreditkartennummern sollten auf keinen Fall über die App verschickt werden.
  • Deine Daten werden nur mit ausdrücklicher Genehmigung an Drittanbieter weitergegeben, aber mit der Bestätigung der AGB stimmst du dem automatisch zu.
  • WhatsApp gehört seit 2014 zu Facebook und gibt Daten wie das Profilbild, die Statusmeldung und die Metadaten an Facebook weiter. Facebook weiß also mit wem du über WhatsApp kommunizierst. Wenn du WhatsApp neu installierst, kannst du in den Einstellungen das Häkchen bei „WhatsApp-Account-Informationen mit Facebook teilen“ entfernen. Du hast nur 30 Tage Zeit, um diese Einstellung vorzunehmen, danach nicht mehr. Wenn du WhatsApp schon länger nutzt, dann hast du bereits eine Meldung über die neuen Datenschutzrichtlinien erhalten. Wenn du innerhalb von 30 Tagen nicht reagiert hast, dann hast du bestätigt, dass Facebook deine Daten von WhatsApp für personalisierte Werbung verwenden darf.
  • Bei WhatsApp können Gruppenchats erstellt werden, an denen bis zu 100 Personen teilnehmen können. Deine Handynummer wird in diesen Gruppen immer angezeigt, egal, ob du die anderen Leute kennst oder nicht.

Weitere Infos und Funktionen:

  • Kontakte blockieren:
    Android: Einstellungen > Kontakte > Blockierte Kontakte > mit dem +Symbol Kontakt hinzufügen
    iOS: Einstellungen > Account > Datenschutz > Blockiert > Über den Button „Kontakt hinzufügen“
    Es gibt bei WhatsApp keine Meldefunktion.
  • Nachrichten nach bestimmten Wörtern durchsuchen:
    Android: entsprechenden Chat öffnen > Menü öffnen > Suchen > Begriff eingeben
    iOS: Chatübersicht öffnen > nach oben scrollen > über „Broadcast Listen“ und „Neue Gruppe“ wird das Suchfeld angezeigt > Begriff eingeben
  • Chatprotokoll per E-Mail schicken (z.B. um Beweise zu sichern bei Cybermobbing):
    Android: entsprechendes Chatfenster öffnen > Menü öffnen > Mehr > Chat per E-Mail senden
    iOS: entsprechenden Chat öffnen > oben auf den Namen des Chatpartners klicken > nach unten scrollen > Chat per E-Mail (Vor dem Zusenden des Chats musst du auswählen, ob versendete Medien (Fotos, Videos) mit per Mail verschickt werden sollen.

Datennutzung:

  • Die Telefonier-Funktion verbraucht sehr viel Internet-Datenvolumen und dieses musst du kaufen (z.B. 300 MB oder 500 MB). Wenn dieses Volumen aufgebraucht ist, kannst du zwar immer noch im Internet surfen, aber die Seiten laden viel langsamer. Informiere dich am besten vorher wie viel Datenvolumen in deinem Mobilfunkvertrag festgesetzt ist. Du kannst den Verbrauch deiner Datennutzung während Telefongesprächen in den Einstellungen reduzieren.
  • Am besten stellst du bei „Medien Auto-Download“ ein, dass Bilder und Videos nur heruntergeladen, wenn du im WLAN surfst, sodass dein Datenvolumen nicht unnötig verbraucht wird.

Vorteile:

  • Die Funktion „Standort versenden“ kann dir in Gefahrensituationen helfen, wenn du nicht weißt, wo du bist und Hilfe holen möchtest.

Mögliche Gefahren:

  • Bei WhatsApp werden häufig Kettenbriefe verschickt. Manche sind schön, manche haben aber auch gruselige Inhalte, verbreiten falsche Informationen oder sogar Viren.
  • Durch die Gruppenchat-Funktion können NutzerInnen auch ausgeschlossen werden. Im schlimmsten Fall kann es auch zu Cybermobbing kommen.
  • Wenn du an Gruppenchats teilnimmst, verbreitest du eventuell deine Handynummer an fremde Personen.

Es gibt deutlich datenschutzfreundlichere Varianten zu WhatsApp, die du lieber nutzen solltest: z.B. Signal oder Threema. Die Datenmengen, die WhatsApp von dir speichert, sind enorm. Andere Instant Messenger speichern weniger Daten und gehen auch behutsamer mit ihnen um.

AGB:

Hier kannst du dir die AGB von WhatsApp anschauen
Stand der AGB: August 2016

App-Entwickler:
Whats App Inc.
650 Castro Street, Suite 120-219
Mountain View, CA, USA, 94041

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