Tipps und Tricks im Umgang mit Medien und Datenschutz

App-Check: TikTok (musical.ly)

Die App Musical.ly wurde im August 2018 von einem japanischen Medienunternehmen aufgekauft und in TikTok umbenannt. Die Funktionen sind weitgehend dieselben geblieben.

Kategorie:
Soziales Netzwerk, Unterhaltung

Funktion:
Videos aufnehmen (15 Sekunden lang), mit Songs hinterlegen, eine Playbacks und eigene Performance dazu präsentieren und mit Effekten bearbeiten (z.B. Filter, Zeitraffer, Zeitlupe). Die Videos können in Sozialen Netzwerken geteilt werden. Außerdem können die Videos mit Hashtags versehen und somit zu Kategorien hinzugefügt werden.

Registrierung:
Account anlegen mit einer E-Mail-Adresse oder Login über einen vorhandenen Facebook- oder Twitter-Account (nicht empfehlenswert!).

Mindestalter:
13 Jahre.

Kosten:
Keine. Es sind allerdings kostenpflichtige In-App-Käufe zwischen 1,99 € und 24,99€ pro Kauf möglich.

Wird Werbung angezeigt?
Nein.

Berechtigungen:
Die Berechtigungen, die für die Nutzung der App erteilt werden erscheinen sinnvoll/nachvollziehbar in Bezug auf die Funktionen und Dienste, die musical.ly zur Verfügung stellt. Lediglich der Punkt „Aktive Apps abrufen“ kann kritisch betrachtet werden, denn es ist für die Nutzung nicht wichtig zu wissen, welche anderen Apps du gerade verwendest.

Datenschutz:

  • Stelle deinen Account auf „privat“, damit nur Leute deine Videos anschauen können, denen du es genehmigst. Die Voreinstellung steht nämlich auf „öffentlich“.
  • Wer soll dich direkt anschreiben via „direct.ly“ direkt anschreiben können? Wähle am besten nur deine Freunde aus.
  • Wähle in den Einstellungen „Standortdaten verbergen“. Auch dieser wird nach deiner Registrierung öffentlich angezeigt und muss von dir selbst ausgeschaltet werden.
  • Laut den AGB hat die App Zugriff auf deine Standortdaten, doch in den App-Berechtigungen tritt dieser Punkt nicht auf. Du kannst diese Berechtigung also nicht manuell verweigern.
  • Musical.ly gibt laut AGB keine personenbezogene Daten an Drittanbieter weiter, sodass du eindeutig identifiziert werden könntest. Allgemeine Daten, z.B. über dein Nutzungsverhalten werden allerdings weiter gegeben.
  • Musical.ly speichert deine persönlichen Daten und auch deine Metadaten.
  • Bisher gibt es in der App selbst keine Möglichkeit den Account wieder zu löschen. Es soll diese Funktion allerdings in Zukunft geben. Merke dir deinen Benutzernamen und dein Passwort, denn diese brauchst du, um deinen Account löschen zu können.

Gefahren:

  • Du darfst nur die Songs verwenden, die musical.ly dir zur Verfügung stellt, ansonsten könntest du Urherberrechtsverletzungen begehen (»Urheberrecht), was dich eine hohe Geldstrafe kosten kann. Auch das Verschicken an eine größere, private Gruppe zählt schon zu „Veröffentlichung“.
  • Achte auf den Hintergrund in deinen Videos, damit Fremde nicht sehen können, wo du dich aufhältst. Wähle am besten eine weiße Wand oder einen anderen unauffälligen Hintergrund. Wenn du dein Profil auf privat stellst, dann können deine Videos nicht von Fremden gesehen werden.
  • Überlege dir gut, was für Videos du aufnimmst und mit Freunden teilst. Vielleicht empfinden andere deine Videos als peinlich und ärgern dich deswegen. Im schlimmsten Fall kann dadurch auch Cybermobbing entstehen. Es ist auch eine Funktion zum Blockieren und Melden vorhanden, falls dir fiese Nachrichten geschickt werden.
  • Gib keine persönlichen Informationen von dir preis! Du weist nie genau, wer auf der anderen Seite sitzt. Vielleicht möchte jemand dein Vertrauen missbrauchen (»Cybergrooming). Außerdem werden alle deine Chats auf den Servern von musical.ly gespeichert.
  • Es ist bisher nicht bekannt, dass die Videos nach Jugendschutzkriterien gefiltert werden. Das heißt also, dass du auch auf Inhalte stoßen könntest, die für Kinder und Jugendliche nicht geeignet sind.

AGB:

Hier kannst du dir die AGB von musical.ly ansehen
Stand der AGB: Juli 2016 (Bisher nur auf Englisch verfügbar)

App-Entwickler:
musical.ly
1161 mission st
SAN FRANCISCO, CA 94103
United States

(Aktualisiert: August 2017)

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